Unmittelbar in Nähe des Hanges, "Schwabes Weinberg", wurde 1820 ein Ausschank eröffnet.
Das Gelände des Weinberges erwarb die Schützengilde, und 1831 erfolgte
südlich vor der Gaststätte der Bau eines Schießhauses mit Schießstand. Dieser war 50 m lang und verlief westwärts in Richtung Schäferwiesen.  

ab 1831Seit dieser Zeit hieß die Gaststätte " Schützenhaus " und diente der privilegierten Schützengilde von 1712 dann über 100 Jahre als Vereinslokal. Aber nicht nur die Schützen fühlten sich hier heimisch. Der 1845 gegründete Allgemeine Turnverein erwählte ebenfalls das Schützenhaus als Vereinslokal, das blieb es auch über 70 Jahre. Als besonders günstig erwies sich, daß die Gaststätte über einen Saal verfügte. So wurden hier Schützenfeste gefeiert, Versammlungen abgehalten, und allgemein beliebte Veranstaltungen fanden statt. Von Einladungen dazu künden z.B. Anzeigen aus dem Jahr 1878 im Dübener Wochenblatt. Darin hieß es am 19. Januar " Morgen - Sonntag : frischer Pfannkuchen, Abends Tanz. " Und am 2. Februar war es zu lesen : " Morgen Sonntag Nachmittag Flügel - Unterhaltung im geheizten Saal. "Zu einem Erntefest wurde für den 15. September eingeladen. Wirt war zu dieser Zeit Paul Demmer. 

Abbildungen und Text auf alten Ansichtskarten und in Werbeprospekten vermitteln uns einen Eindruck von der einstigen Schönheit des Schützenhauses. Zur Hofseite gab es ein Gartenrestaurant mit Blick auf die reizvolle Muldeauelandschaft. Unmittelbar am Gartenlokal, oft auch als Konzertgarten bezeichnet, befanden sich Colonnaden, d.h. eine überdachte Sitzfläche. Zudem gab es noch eine Kegelbahn. 

ab 1908Um 1908 erfolgte ein Um- und Ausbau des Schützenhauses, wobei der Gaststättentrakt aufgestockt wurde. Seit dieser Zeit gab es dann Fremdenzimmer. Besitzer des Schützenhauses war damals Robert Fensch. Sein Bruder Carl Fensch war übrigens Vorsteher des Allgemeinen Turnvereines. Beide Fenschs haben sich unvergessene Verdienste bei der Vereinsförderung in Düben erworben. 

nach 1914Nach 1914 übernahm Artur Stoppe das Schützenhaus, wo 1929 in Düben das 5.Bundesschießen des Kurkreises Wittenberg stattfand. Nach dem Tode des Herrn Stoppe führte seine Frau die Gaststätte weiter. Unterstützt wurde sie von ihrer 1909 in Berlin geborene Nichte Elsa, die schon seit ihrer Kindheit bei Stoppes in Düben war, Sie gab Frau Stoppe Mut und Kraft, das Haus weiter zu führen. Gemeinsam meisterten beide die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre. Zweifelsfrei ist aber das Verdienst Frau Seyffarths, daß die Gaststätte weiter existierte. Sie übernahm das Schützenhaus dann 1950 und führte es gemeinsam mit ihrem Ehemann Hans.

Vermerkt sei noch, das die Gaststätte 1946 den Namen Volkshaus erhielt. Als das Haus 1957 HO-Gaststätte wurde, wirkten Seyffarths rastlos weiterhin im Sinne der Gäste. Unterstützt wurden Sie dabei stets von Tochter Traudchen und Schwiegersohn Helmut. 1968 verkauften die ehemaligen Wirtsleute das Haus an das Chemiekombinat Bitterfeld, das hier nach Umbauten ein Ferienhaus einrichtete und 1970 eröffnete. Entsprechend einer Festlegung des Rates der Stadt war gewährleistet, daß der öffentliche Gaststättenbetrieb weitergeführt wurde. 1990 kam allerdings das Aus für das Haus.

Das Chemiekombinat Bitterfeld ging in Treuhandvermögen über und das Schützenhaus demzufolge auch. Über drei Jahre stand das Schützenhaus ungenutzt zum Verkauf. Wind, Regen, Schnee und Randalismus taten ihres dazu. Lage, Idee und Konzept des einstigen Erschaffers und das Festhalten der darauf folgenden Betreiber sicherten jedoch das Überleben dieses Hauses. 1994 kauften wir, Mario und Cornelia Kleinert, von der Treuhand das marode Gebäude. Mit einer Totalsanierung in Rekord verdächtiger Zeit eröffneten wir dieses Haus am 12. April 1995 und betreiben es bis heute...

Dies schöne Haus, ward uns als Preis für Mühe, Sparsamkeit und Fleiß, wer ehrlich, neidlos hier tritt ein, wird stets willkommener Gast uns sein...


Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


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